Kirchgemeinde Gahma

Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Gahma war bis bis Mitte 2025 Dienstsitz des ehemaligen Pfarrbereichs Gahma. Ihr gehören mit der Ortschaft Rauschengesees fast 120 Christinnen und Christen an.

Die Kirche St. Bartholomäus ist neben dem ehemaligen Pfarrhaus der zentrale Ort des Gemeindelebens.

Außerdem unterhält die Kirchengemeinde einen eigenen Friedhof.

GEMEINDEKIRCHENRAT GAHMA

  • Gabriele Jahn-Herholz (Vorsitzende)
  • Pfr. Denny Seifert (stellvertretender Vorsitzender)
  • Erhard Blochberger
  • Wolfgang Böttner
  • Marianne Herzog

KIRCHE SANKT BARTHOLOMÄUS ZU GAHMA

Die Kirche in Gahma, von Saalfeld aus um 1200, möglicherweise am Ort eines vorchristlichen, sorbischen Heiligtums gegründet, war einst Sitz einer sogenannten Urpfarrei. Das bedeutet, dass sie die erste, älteste Kirche im Gebiet zwischen Ruppersdorf und Wurzbach war. Die in diesem Bereich liegenden Orte wurden von Gahma aus geistlich betreut und erhielten wohl in den meisten Fällen im Lauf der Zeit auch von hier aus ihre eigenen Kirchen.

Von dieser bedeutenden Rolle ist dem Gebäude heute wenig anzusehen. Dem aufmerksamen Besucher fallen allerdings Schießscharten in den Giebelwänden und auch in der Kirchhofsmauer rings um die Kirche auf. Erfährt er dann, dass erst 1833 ein Wallgraben vor der Mauer zugeschüttet wurde, beginnt er zu ahnen, wie unruhig und gefährlich das Leben in alter Zeit war.

Von außen wirkt das Gotteshaus zunächst wie ein einfacher, rechteckiger Saalbau der Barockzeit, bekrönt von einem in der Mitte des Dachs stehenden Turm. Doch die Vielzahl sehr unterschiedlicher Fenster aus mehreren Bauepochen in Verbindung mit zwei Jahreszahlen am Bau verrät, dass an ihm viel gebaut wurde. Wahrscheinlich besaß das erste Gebäude die Gestalt einer kleinen Chorturmkirche. An der Südwand des heutigen Ostteils sehen wir die Zahl 1493, dazu ein spätgotisches Fenster mit Vorhangbogen. Vielleicht wurde damals ein kleiner Altarraum in Form einer Konche, wie sie heute noch viele unserer alten Dorfkirchen zeigen, abgerissen und durch den Bau eines größeren Altarraums ersetzt.

An der Südwand steht ebenfalls eine Zahl, sie nennt das Jahr 1511 als Baujahr. Nicht einmal zwei Jahrzehnte später entstand hier ein neues Langhaus, vielleicht an Stelle eines älteren, das zu klein geworden war. Weil beide Gebäudeteile in gleicher Größe errichtet wurden, entsteht der äußere Eindruck einer symmetrischen Anlage.

Beide sind mit gleichartigen Balkendecken versehen. Der in der Mitte, zwischen den beiden Bauteilen, stehende Turm verschwand gewissermaßen in dem nun größeren Bauwerk, sodass heute nur noch die im Inneren erhalten gebliebenen Triumphbögen von ihm zeugen.

Zwischen ihnen steht ein einfaches Kreuzgratgewölbe, dessen Schlussstein einen Christuskopf tragt. Auffällig ist nur, dass sie sehr dicht beisammen liegen, was zu dem sonst großzügig bemessenen Raum nicht recht passen will.

Der heute die Kirche krönende Turm ist eine Holzkonstruktion in der Art eines Dachreiters.

Über dem Eingangstor zum die Kirche umgebenden Friedhof ist das Jahr 1520 angegeben, in dem offenbar die Kirchhofsmauer gründlich überholt wurde. 1689/90 war das Jahr einer erneuten Renovierung und Neuausstattung der Kirche. 1833 fand wieder eine Neugestaltung des Innenraums statt, wobei der 1690 errichtete Altar und die 1697 gestiftete Kanzel entfernt und durch den heutigen Kanzelaltar ersetzt wurden. Sein Schnitzwerk ist dem des Orgelprospekts angepasst. 1995—1997 geschah die bisher letzte Renovierung, bei der auf Anweisung des Thüringer Landesamtes für Denkmalspflege die farbliche Gestaltung von 1833 bewahrt werden musste. So empfängt uns die Kirche heute mit den damals modernen sanften Farbtönen in Beige und Braun.

1698 erhielt das Gotteshaus ein „Orgelwerkle", also vielleicht ein Orgelpositiv, eine kleine Orgel ohne Pedal. 1732 baute Johann Michael Franke aus Leutenberg eine neue Orgel, das alte Instrument verkaufte man nach Lauenhain.

Im Turm hängen drei Bronzeglocken. Die älteste und kleinste wurde von Johann Heinrich Ulrich in Apolda gegossen. Die beiden größeren mussten im ersten Weltkrieg abgeliefert und konnten nach mühsamen Verhandlungen 1919-23 durch neue Bronzeglocken der Firma Ulrich ersetzt werden. Aber 1942 fielen auch diese wieder der Kriegswirtschaft zum Opfer. Durch den geschickten Einsatz eines Pfarrers gelang es, 1957 zwei gebrauchte Glocken anzuschaffen, beide goss Franz Schilling in Apolda.

Friedhof Gahma

Der Friedhof der Kirchgemeinde Gahma befindet sich rund um die Kirche.


Friedhofsverwaltung über das Pfarramt Wurzbach oder an die Leiterin:

Gabriele Jahn-Herholz

Tel.: 036651-65550